Nebengeräusche, das sind die lauten und leisen Töne, die um einen Text herumschwirren,
die sich Gedanken machen oder gar den Verdacht in ganz andere Richtungen lenken können.
Ein kleines Stück Glück
03.03.2012
(Bild, Musikstück und Beitrag von Florian)
Blick auf die Elbe
Eines unserer Hauptziele ist es, uns gegenseitig zu inspirieren und so neue Werke entstehen zu lassen. Dieses Instrumentalstück von Florian ist eine unserer Anregungen.
Beitrag von Florian zum Text von Perdita
17.03.2012
Manchmal passieren einem komische Dinge, wenn man kreativ tätig ist. Ich bin sehr kritisch mit dem, was ich mache, mit allem. Dennoch gibt es für mich dabei einige ganz wenige, vereinzelte Werke, die sich irgendwie „fertig“ anfühlen.
Das Instrumentalstück, mit dem ich „Nebengeräusche“ einleitete, ist für mich so ein Werk. Ich denke nicht, dass es musikalisch das Ende irgendeiner Fahnenstange wäre, doch es gibt mir selbst das eigenartige Gefühl, alles gesagt zu haben. Üblicherweise brauche ich noch Worte, ein Gedicht, eine Geschichte, um die Töne für mein Empfinden abzurunden, nicht so bei diesem.
Umso mehr erstaunte mich, dass die anderen, als ich ihnen dieses Stück präsentierte, sogar ziemlich viel zu sagen hatten.
Artikel von Florian
03.04.2012
„Jetzt darf man mich sehen und die Geister sind passé. Man muss doch irgendwann mal fertig sein mit dem Schneckenhausbau, sich Besuch einladen, die großen Tore öffnen, die roten Teppiche zu Hause lassen, Heim kehren nach all den Jahren. Die Welt von oben gesehen haben und die Hochhäuser von unten. Rund um den Wachturm stehen die Sterne im Zenit, drei Akkorde und die Holzgitarre – langsam geht's voran. Im Ausklang sind wir doch noch alle gleich.“ (Florian: Ein kleines Stück Glück)
Vielleicht sind wir ein bisschen wie Musikinstrumente – und insofern „Opfer“ der Situation, in der wir uns gerade befinden. Unser Verhalten ist dann so etwas wie die Töne, die aus einem Instrument kommen. Das kann mehr oder weniger harmonisch klingen. Auf dieser Basis praktiziere ich manchmal etwas, das wohl mit dem assoziativen Schreiben in der Kunsttherapie verwandt ist: Ich nehme mir ein Musikstück oder ein Bild oder einen Text und schreibe einfach alles auf, was mir im ersten Moment dazu in den Sinn kommt. Erst dann ordne ich es, dann zeichnet sich meist eine Form ab für mich, in diesem Fall eine eher prosaische.
Es ist ein Zugang für mich, wenn mir die Worte zu einem Stück gänzlich fehlen.
Artkel von Brigitta
04.05.2012
Als ich Florians Musik zum ersten Mal hörte, hatte ich ein Bild von einer Art Tanz über den Wolken vor Augen, habe aber noch nicht gleich Worte dafür gefunden. Als Perdita dann ihr Gedicht „Gleitflug“ vorstellte, entstand mein Gedicht wie von selbst. Es ist also das Ergebnis einer doppelten Inspiration und für mich wieder einmal eine wunderbare Bestätigung für die Fülle, die sich in unserem Wortgefecht verbirgt.
Es gibt die seltenen Momente, in denen man in einem Lied absolut versinken kann. Ich möchte dieses Lied von Tex, das mir sehr viel bedeutet und mich begleitet, gerne einfach so stehen lassen, anbei unsere eigenen Eindrücke dazu.
Assoziationen in Dur und Moll
09.06.2012
(Bild von Brigitta, Betonung von Florian, Einleitung von Perdita)
Man wächst an seinen Aufgaben. Diesen Satz kennen sicherlich viele von euch. Doch kann man auch in einer Gruppe zusammenWachsen? Um das herauszufinden stellen wir uns in loser Reihenfolge einer solchen Aufgabe. Lyrisch natürlich. Da Brigitta so schöne Bilder malt, die geradezu nach einer Interpretation verlangen, haben wir uns für diese Art der lyrischen Umsetzung entschieden.
Vorlage war obiges Bild. Was dabei heraus kam hat uns fast umgehauen. Im Grunde sahen wir alle in eine Richtung. Nicht lyrisch formal, aber von der Thematik her. Brigitta mag sich sicher erschreckt haben, als wir alle (und sie eingeschlossen) auf irgendeine Art das Bild mit Müll in Zusammenhang brachten.
Mein Bild ist Müll? Die Frage kam sicherlich auf. Sei getrost, liebe Brigitta, das ist es nicht. Auf keinen Fall. Im Gegenteil, es spricht doch für deine Kunst, wenn du etwas in die Köpfe anderer transportieren kannst. Etwas, was sich auch annähernd gleich anfühlt.
Florian ließ sich sogar zu einer musikalischen Höchstleistung inspirieren. Was will eine Künstlerin also mehr?
Hier könnt ihr auf unseren lyrischen Pfaden wandern, lesen und zuhören.
Deponie
Kopfüber - eine lyrische Collage
16.06.2012
(Text von Brigitta, Florian, Perdita und Frank; Video von Florian, Ton von Florian)
An diesem Samstag haben wir einen ganz besonderen Leckerbissen für euch: unsere erste literarische Collage. Dazu haben wir Textpassagen von uns allen zu einem neuen Gesamtwerk kombiniert, das eine ganz eigenständige inhaltliche Bedeutung hat.
Anschließend wurde das Ganze vertont und auch noch mit einem Video unterlegt. Wir haben uns also alle Mühe gegeben, euch etwas zu bieten.
Die Technik der Collage war uns nicht fremd, Perdita und ich haben bereits bei früheren Projekten gemeinsam an Texten geschrieben. Man kann dabei auf verschiedene Weisen vorgehen. Zum Beispiel kann man sich Zeile für Zeile oder Satz für Satz ergänzen, das sorgt für eine besonders starke Verwebung der unterschiedlichen Stile. Man kann sich aber auch Strophe für Strophe ergänzen, dann hat jede ihren ganz eigenen Charakter.
Hier haben wir allerdings etwas (für uns) Neues probiert und post-hoc Passagen aus Texten rekombiniert. Wir hoffen, das Ergebnis gefällt euch.